Wie Hypnose Traumapatienten bei emotionalen Blockaden hilft

Hypnose spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Traumatherapie, indem sie Patienten hilft, tief verwurzelte emotionale Blockaden zu überwinden und Zugang zu unbewussten Erinnerungen zu erhalten. Diese Technik fördert nicht nur die symptomatische Linderung bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen, sondern unterstützt auch tiefgreifende Heilungsprozesse. Durch die Kombination von Hypnose mit traditionellen Therapieansätzen können Patienten ihre emotionalen Probleme besser verstehen und bewältigen, was zu einem gesteigerten emotionalen Wohlbefinden führt.

Wie oft haben Sie sich gefragt, ob es einen Weg gibt, die tief verwurzelten emotionalen Blockaden zu überwinden, die Ihr Leben belasten? In meinem neuesten Blogbeitrag über die transformative Kraft der Hypnose in der Traumatherapie erfahren Sie, wie diese faszinierende Technik nicht nur den Zugang zu Ihrem Unterbewusstsein ermöglicht, sondern auch heilende Eigenschaften entfaltet, die Ihnen helfen können, mit Herausforderungen wie Depressionen, Zwängen und Panikattacken umzugehen. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie, wie ich Ihnen mit Hypnose auf Ihrem Weg zur Heilung neue Perspektiven eröffnen kann.

Hypnose als therapeutisches Werkzeug

Hypnose ist eine faszinierende Technik, die in der Traumatherapie zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie wird oft als ein effektives Mittel angesehen, um tief verwurzelte emotionale Blockaden zu überwinden und den Zugang zu unbewussten Gedanken und Gefühlen zu ermöglichen. Die Hypnose funktioniert durch einen veränderten Bewusstseinszustand, in dem der Patient eine erhöhte Suggestibilität aufweist und sich besser auf innere Bilder und Emotionen konzentrieren kann. In diesem Zustand können negative Erfahrungen und Traumata, die im Unterbewusstsein gespeichert sind, bearbeitet und neu interpretiert werden. Dies ist besonders wertvoll in der psychologischen Behandlung, da viele psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, Zwänge und Panikattacken, oft auf unverarbeiteten Erlebnissen basieren.

Die Grundlagen der Hypnose

Die Grundlagen der Hypnose sind sowohl faszinierend als auch komplex. Sie umfasst verschiedene Techniken und Ansätze, die darauf abzielen, den Patienten in einen entspannten Zustand zu versetzen, in dem er offener für therapeutische Interventionen ist. Der Prozess beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der ich die individuellen Bedürfnisse des Patienten erfasse. Anschließend wird der Patient durch gezielte Entspannungstechniken und suggestive Sprache in einen hypnotischen Zustand geleitet. Während dieser Phase kann ich mit dem Patienten an spezifischen Themen arbeiten, die für dessen Heilungsprozess relevant sind. Das Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren und ihm zu helfen, emotionale Blockaden zu lösen.

Hypnose und ihre heilenden Eigenschaften

Die heilenden Eigenschaften der Hypnose sind besonders bemerkenswert, wenn es um die Behandlung von Traumata geht. Studien zeigen, dass Hypnose nicht nur zur Linderung von Symptomen beiträgt, sondern auch tiefgreifende Veränderungen im emotionalen Erleben bewirken kann. Beispielsweise berichten viele Patienten nach Hypnosesitzungen von einem verminderten Angstempfinden und einer erhöhten Fähigkeit, mit belastenden Erinnerungen umzugehen. In einigen Fällen konnten sogar langanhaltende Symptome wie Depressionen oder Zwangsstörungen signifikant reduziert werden. Fallstudien belegen diese positiven Effekte und verdeutlichen, wie Hypnose als ergänzende Methode zur herkömmlichen Therapie eingesetzt werden kann.

Der Prozess der Hypnosetherapie

Der Ablauf einer Hypnosetherapie ist entscheidend für den Therapieerfolg. In der ersten Sitzung wird in der Regel eine Vertrauensbasis geschaffen, da eine offene Kommunikation unerlässlich ist. Dort erkläre ich den Ablauf der Hypnosetherapie und beantwortet alle Fragen des Patienten. Sobald eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut wurde, beginnt die eigentliche Hypnosesitzung. Mit verschiedene Entspannungstechniken und einfühlsamer Sprache wird der Patient dann in den hypnotischen Zustand versetzt. Während dieser Phase setze ich gezielte Suggestionen oder suche spezifische Erinnerungen, die im Zusammenhang mit den psychischen Symptomen stehen. Nach der Sitzung erfolgt oft eine Nachbesprechung, um die Erfahrungen des Patienten zu reflektieren und weitere Schritte zu planen.

Die Kombination aus einem strukturierten Prozess und der individuellen Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten macht die Hypnosetherapie zu einem wirkungsvollen Instrument in der Traumatherapie. In den folgenden Abschnitten werden wir uns näher mit den Herausforderungen der Traumatherapie auseinandersetzen und untersuchen, wie Hypnose speziell eingesetzt werden kann, um emotionale Blockaden zu lösen und Heilungsprozesse zu fördern.

Traumatherapie und ihre Herausforderungen

Traumatherapie stellt Therapeuten und Patienten vor besondere Herausforderungen. Die Komplexität von Traumata und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sind oft tief verwurzelt und können verschiedene Formen annehmen.

Arten von Traumata

Traumata lassen sich grob in akute und chronische Traumata unterteilen. Akute Traumata resultieren meist aus einem einmaligen, belastenden Ereignis, wie einem Unfall, einer Naturkatastrophe oder einem Übergriff. Diese Ereignisse können zu sofortigen emotionalen und psychischen Reaktionen führen, die oft in Form von Angstzuständen, Schlafstörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) auftreten. Auf der anderen Seite stehen chronische Traumata, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Diese sind häufig das Ergebnis von wiederholten negativen Erfahrungen, wie Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit. Die langfristigen Auswirkungen solcher Erfahrungen können tiefgreifende Veränderungen in der emotionalen und psychologischen Verfassung einer Person hervorrufen.

Ein weiterer Aspekt sind sekundäre Traumata, die durch die Belastung entstehen, die andere Menschen erleben, beispielsweise Angehörige von traumatisierten Personen oder Fachkräfte im Gesundheitswesen. Diese Menschen können ebenfalls Symptome entwickeln, die mit den Erfahrungen der Betroffenen in Verbindung stehen. Es ist wichtig zu erkennen, dass jede Form von Trauma individuell erlebt wird und daher unterschiedliche Symptome hervorrufen kann.

Symptome von Trauma

Die Symptome von Trauma sind vielfältig und können sowohl physische als auch psychische Aspekte umfassen. Zu den häufigsten psychischen Symptomen zählen Angstzustände, Depressionen, Zwänge und Panikattacken. Diese Symptome können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und das soziale sowie berufliche Funktionieren stark einschränken. Betroffene erleben oft eine ständige innere Unruhe und haben Schwierigkeiten, sich auf alltägliche Aufgaben zu konzentrieren.

Darüber hinaus können körperliche Symptome wie Schlafstörungen, chronische Schmerzen oder psychosomatische Beschwerden auftreten. Diese physischen Manifestationen sind häufig Ausdruck des emotionalen Stresses, den die Betroffenen empfinden. Die Verbindung zwischen Körper und Geist ist hierbei entscheidend: Psychische Belastungen können sich direkt auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. Daher ist es wichtig, nicht nur die psychischen Symptome zu behandeln, sondern auch den körperlichen Ausdruck des Traumas zu berücksichtigen.

Die Rolle des Therapeuten

Die Herausforderungen in der Traumatherapie liegen nicht nur in der Identifikation der Symptome und der Art des Traumas, sondern auch in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient. Vertrauen ist ein zentraler Bestandteil dieser Beziehung; Patienten müssen sich sicher fühlen, um über ihre Erfahrungen sprechen zu können. Therapeuten müssen daher einfühlsam und geduldig sein, um einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Patienten ihre Gefühle und Gedanken offenbaren können.

Ein weiteres wichtiges Element ist die Sensibilisierung für die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf traumatische Erlebnisse; daher ist es entscheidend, dass Therapeuten flexibel auf die spezifischen Anforderungen ihrer Patienten eingehen. Dies kann durch den Einsatz verschiedener therapeutischer Methoden geschehen, darunter Gesprächstherapie, kognitive Verhaltenstherapie oder auch alternative Ansätze wie Hypnose.

Insgesamt erfordert die Traumatherapie ein hohes Maß an Fachwissen und Empathie seitens des Therapeuten sowie eine aktive Mitwirkung des Patienten. Nur durch diese Zusammenarbeit kann ein effektiver Heilungsprozess eingeleitet werden.

Der Einfluss von Hypnose auf die Traumatherapie

Hypnose kann eine wertvolle Unterstützung in der Traumatherapie bieten. Sie ermöglicht es den Patienten, Zugang zu tief verborgenen Emotionen und Erinnerungen zu erhalten, die oft mit ihren Symptomen verbunden sind. Durch diesen Zugang können emotionale Blockaden gelöst werden, was zu einer Linderung der Symptome führen kann. Darüber hinaus fördert Hypnose Entspannung und hilft den Klienten dabei, ihre Ängste zu reduzieren.

Die Integration von Hypnose in die Traumatherapie stellt eine vielversprechende Möglichkeit dar, um Heilungsprozesse zu unterstützen und das emotionale Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern.

Die Rolle von Hypnose in der Traumatherapie

Hypnose spielt eine entscheidende Rolle in der Behandlung von traumatischen Erfahrungen. Diese Technik ermöglicht es, tief verwurzelte emotionale Blockaden zu identifizieren und aufzulösen, die oft das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. In der Traumatherapie wird Hypnose nicht nur als Werkzeug zur symptomatischen Linderung eingesetzt, sondern auch als Mittel zur Förderung eines tiefgreifenden Heilungsprozesses. Der Zugang zum Unterbewusstsein, den die Hypnose bietet, eröffnet Patienten die Möglichkeit, sich ihren Ängsten und belastenden Erinnerungen zu stellen, ohne sich dabei überfordert zu fühlen.

Hypnosetherapie als ergänzender Ansatz

Hypnose kann als ergänzender Ansatz zu anderen therapeutischen Methoden betrachtet werden. Die Kombination aus Hypnose und traditionellen Therapieformen wie kognitiver Verhaltenstherapie oder Gesprächstherapie hat sich als besonders effektiv erwiesen. Während die Gesprächstherapie oft auf bewusste Gedanken und Verhaltensmuster fokussiert ist, ermöglicht die Hypnose den Patienten, in tiefere emotionale Schichten vorzudringen. Hierdurch können sie unbewusste Konflikte und Emotionen aufarbeiten, die möglicherweise für ihre Symptome verantwortlich sind.

Ein Beispiel für die Wirksamkeit dieser Kombination zeigt sich in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Patienten berichten häufig von einer signifikanten Reduktion ihrer Symptome, nachdem sie in Hypnosesitzungen an belastenden Erinnerungen gearbeitet haben. Diese Sitzungen helfen nicht nur dabei, die Erinnerungen neu zu verarbeiten, sondern fördern auch ein Gefühl der Kontrolle und des Empowerments. Patienten lernen, dass sie nicht länger von ihren Erinnerungen überwältigt werden müssen, sondern aktiv an ihrer Heilung arbeiten können.

Emotionale Blockaden lösen

Ein zentrales Ziel der Hypnosetherapie ist es, emotionale Blockaden zu lösen. Oft entstehen solche Blockaden durch unverarbeitete Erlebnisse oder traumatische Erfahrungen, die im Unterbewusstsein gespeichert sind. Diese Blockaden können sich in Form von Angstzuständen, Depressionen, Zwängen oder Panikattacken manifestieren. Durch gezielte Suggestionen während der Hypnosesitzung können Patienten lernen, diese Blockaden zu erkennen und aufzulösen. Durch einen Prozess der Selbstreflexion helfe ich dann dabei, neue Perspektiven auf ihre Erfahrungen zu entwickeln.

Die heilenden Eigenschaften der Hypnose sind besonders bemerkenswert, wenn es um die Behandlung von Traumata geht. Studien belegen, dass viele Patienten nach Hypnosesitzungen eine signifikante Verbesserung ihres emotionalen Wohlbefindens erfahren. Sie berichten von einer Verringerung ihrer Symptome und einem gesteigerten Gefühl des inneren Friedens. Hypnose wirkt hierbei nicht nur auf psychischer Ebene; auch körperliche Symptome können gelindert werden, da viele psychosomatische Beschwerden eng mit emotionalen Konflikten verbunden sind.

Der hypnotische Zustand und seine Vorteile

Der hypnotische Zustand selbst ist ein wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses. In diesem Zustand sind Patienten oft offener für Suggestionen und können sich besser auf innere Bilder und Empfindungen konzentrieren. Dies ermöglicht es ihnen, tiefere Einsichten in ihre emotionalen Probleme zu gewinnen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Entspannung, die während einer Hypnosesitzung erreicht wird, trägt ebenfalls dazu bei, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Ein weiterer Vorteil der Hypnosetherapie ist die Möglichkeit der individuellen Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten. Jeder Mensch bringt einzigartige Erfahrungen und Herausforderungen mit sich; daher ist es wichtig, dass Therapeuten flexibel auf diese eingehen können. Die Integration von Hypnose in den Therapieprozess erfordert ein hohes Maß an Trauma-Fachkenntnis und Empathie sowie eine aktive Mitwirkung des Patienten.

Insgesamt zeigt sich, dass Hypnose ein wertvolles Werkzeug in der Traumatherapie darstellt. Sie fördert nicht nur die emotionale Heilung, sondern unterstützt auch den Klienten dabei, ein tieferes Verständnis für sich selbst und seine Erfahrungen zu entwickeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen die Wirksamkeit von Hypnose und zeigen, dass diesem faszinierenden Prozess wichtige neurobiologische Grundlagen zugrunde liegen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Hypnose

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Hypnose hat in den letzten Jahrzehnten an Dynamik gewonnen und zeigt zunehmend, wie diese Technik in der Traumatherapie eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse zahlreicher Studien belegen die Wirksamkeit von Hypnose in der Therapie und eröffnen neue Perspektiven für Betroffene, die unter psychischen Symptomen wie Depressionen, Zwängen oder Panikattacken leiden.

Studien zur Wirksamkeit

Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit von Hypnose in der Therapie. Eine Metaanalyse, die mehrere klinische Studien zur Hypnosetherapie untersucht hat, zeigt signifikante Verbesserungen bei Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). In diesen Studien wurde festgestellt, dass Patienten, die Hypnose als Teil ihrer Behandlung erhielten, eine deutliche Reduktion ihrer Symptome im Vergleich zu Kontrollgruppen aufwiesen, die keine Hypnose erhielten. Diese Ergebnisse belegen, dass Hypnose nicht nur eine ergänzende Methode ist, sondern auch als eigenständige Therapieform in der Traumatherapie von Bedeutung sein kann.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist eine Studie, die sich mit der Behandlung von Depressionen durch Hypnose beschäftigt hat. Die Forscher fanden heraus, dass Patienten, die regelmäßig hypnotherapeutische Sitzungen in Anspruch nahmen, signifikant weniger depressive Symptome berichteten als jene, die lediglich eine traditionelle Gesprächstherapie erhielten. Diese Erkenntnisse unterstützen die Annahme, dass die heilenden Eigenschaften der Hypnose eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung psychischer Erkrankungen darstellen können.

Neurobiologische Grundlagen

Die neurobiologischen Grundlagen der Hypnose sind ein spannendes Forschungsfeld. Während einer Hypnosesitzung zeigen bildgebende Verfahren wie die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), dass bestimmte Gehirnregionen aktiver sind als im normalen Wachzustand. Insbesondere Bereiche, die für Emotionen und Gedächtnis zuständig sind, weisen erhöhte Aktivität auf. Diese Beobachtungen legen nahe, dass Hypnose es ermöglicht, tiefere emotionale Schichten zu erreichen und unverarbeitete Erinnerungen zu bearbeiten.

Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass während der Hypnose Veränderungen in der neuronalen Konnektivität auftreten. Dies bedeutet, dass verschiedene Hirnregionen effektiver miteinander kommunizieren können. Diese veränderte Kommunikation könnte erklären, warum Patienten während einer Hypnosesitzung oft Zugang zu Erinnerungen und Emotionen haben, die ihnen zuvor nicht zugänglich waren. Die Fähigkeit, diese emotionalen Blockaden aufzulösen und neue Perspektiven zu entwickeln, ist entscheidend für den Heilungsprozess in der Traumatherapie.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Rolle des Stresshormons Cortisol während der Hypnosesitzungen. Studien zeigen, dass Patienten nach einer Hypnosesitzung niedrigere Cortisolspiegel aufweisen, was auf eine Reduzierung von Stress und Angst hindeutet. Diese physiologischen Veränderungen tragen dazu bei, dass Patienten sich entspannen können und somit offener für therapeutische Interventionen sind.

Die Kombination aus wissenschaftlicher Evidenz und neurobiologischen Erkenntnissen untermauert die Bedeutung von Hypnose in der Traumatherapie. Diese Technik bietet nicht nur einen Zugang zu unbewussten Konflikten und Emotionen, sondern fördert auch das Verständnis für die eigenen Erfahrungen und deren Auswirkungen auf das aktuelle Leben.

Im nächsten Abschnitt werden wir uns mit der praktischen Anwendung von Hypnose in der Therapie beschäftigen und nützliche Tipps geben, wie Betroffene diese Methode effektiv in ihren Heilungsprozess integrieren können.

Praktische Anwendung und Tipps für Betroffene

Betroffene sollten wissen, wie sie Hypnose in ihre Therapie integrieren können. Die praktische Anwendung von Hypnose in der Traumatherapie erfordert ein gewisses Maß an Verständnis und Vorbereitung. Es ist wichtig, dass Patienten sich über die Methode informieren und sich bewusst sind, wie Hypnose ihnen helfen kann, emotionale Blockaden zu lösen und ihre Symptome zu lindern. Der erste Schritt besteht darin, einen qualifizierten Therapeuten zu finden, der Erfahrung in der Anwendung von Hypnose bei Traumatisierung und eine Heilerlaubnis hat. Viele bieten inzwischen Hypnose an, haben dabei aber nicht die Erlaubnis und die fachliche Eignung, um mit psychischen Störungen und Traumatisierungen zu arbeiten. Daher ist hierauf unbedingt bei der Auswahl des Therapeuten zu achten. Dieser muss dabei mindestens die Heilerlaubnis nach Heilpraktikergesetz aufweisen oder Psychologe oder Psychotherapeut sein, um Hypnose bei psychischen Störungen auch einsetzen zu dürfen. Dazu ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patient und Therapeut ebenfalls sehr entscheidend für den Therapieerfolg. Denn nur bei Sympathie und Vertrauen schafft einen geschützten Rahmen, um sich auch öffnen zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vorbereitung auf die Hypnosetherapie. Patienten sollten sich Zeit nehmen, um ihre Erwartungen und Ziele zu definieren. Was möchten sie durch die Hypnosetherapie erreichen? Welche spezifischen Symptome möchten sie lindern? Diese Überlegungen können den Therapeuten dabei unterstützen, die Sitzungen individuell anzupassen und gezielte Interventionen anzubieten. Zudem ist es ratsam, vor der ersten Sitzung Fragen zu stellen. Patienten sollten sich nicht scheuen, ihren Therapeuten nach dem Ablauf der Hypnosetherapie, den verwendeten Techniken und den möglichen Ergebnissen zu fragen. Ein offenes Gespräch kann dazu beitragen, Ängste abzubauen und das Vertrauen zu stärken.

Während der Hypnosesitzungen ist es wichtig, dass Patienten aktiv mitarbeiten. Hypnose erfordert eine gewisse Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum Loslassen von Widerständen. Patienten sollten sich darauf einstellen, in einen tiefen Entspannungszustand einzutauchen, was ihnen helfen kann, Zugang zu unbewussten Gedanken und Emotionen zu erhalten. Die Suggestionen des Therapeuten spielen dabei eine zentrale Rolle; sie sollen positive Veränderungen fördern und emotionale Blockaden auflösen. Patienten sollten sich auch bewusst sein, dass der Prozess Zeit braucht. Veränderungen geschehen oft nicht über Nacht, sondern sind das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit an sich selbst.

Nach den Sitzungen ist eine Nachbesprechung von großer Bedeutung. Patienten sollten die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen zu reflektieren und Fragen zu klären. Diese Nachbesprechungen bieten auch Raum für das Festhalten von Fortschritten und das Anpassen zukünftiger Sitzungen. Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, um Gedanken und Gefühle nach den Sitzungen festzuhalten. Dies ermöglicht eine tiefere Einsicht in den eigenen Heilungsprozess und hilft dabei, Muster zu erkennen.

Zusätzlich zur Hypnosetherapie können Patienten auch andere Methoden in Betracht ziehen, um ihre psychische Gesundheit zu unterstützen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können ergänzend zur Hypnose eingesetzt werden. Ebenso kann eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Hypnose als Teil einer umfassenden Therapie kann eine wertvolle Unterstützung bieten. Indem Patienten aktiv an ihrem Heilungsprozess mitwirken und offen für neue Erfahrungen sind, können sie die heilenden Eigenschaften dieser faszinierenden Technik voll ausschöpfen.

Fazit

Die Reise zur Heilung ist oft ein komplexer, aber auch zutiefst lohnenswerter Prozess, der durch verschiedene therapeutische Ansätze bereichert werden kann. In diesem Kontext hat sich Hypnose als ein bemerkenswert effektives Werkzeug in der Traumatherapie etabliert, das nicht nur den Zugang zu tief verwurzelten emotionalen Blockaden ermöglicht, sondern auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion und inneren Transformation fördert. Durch die gezielte Anwendung von Hypnose können Patienten nicht nur ihre Symptome wie Depressionen, Zwänge und Panikattacken lindern, sondern auch ein umfassenderes Verständnis für ihre emotionalen Herausforderungen entwickeln. Die heilenden Eigenschaften der Hypnose zeigen sich besonders eindrucksvoll in der Art und Weise, wie sie es ermöglicht, belastende Erinnerungen neu zu verarbeiten und emotionale Blockaden aufzulösen, was zu einer signifikanten Verbesserung des psychischen Wohlbefindens führt. Der strukturierte Ablauf einer Hypnosetherapie, der von der Vertrauensbildung über die eigentliche Sitzung bis hin zur Nachbesprechung reicht, ist entscheidend für den Therapieerfolg; er bietet eine sichere Umgebung, in der Patienten sich öffnen und an ihrer Heilung arbeiten können. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Hypnose untermauern zudem deren Bedeutung in der modernen Traumatherapie und zeigen auf, dass die neurobiologischen Grundlagen dieser Technik einen tiefen Zugang zu den emotionalen Schichten des Unterbewusstseins ermöglichen. Für Betroffene ist es wichtig, sich gut über die Möglichkeiten der Hypnosetherapie zu informieren und einen für psychische Störungen qualifizierten Trauma-Therapeuten auszuwählen, um das volle Potenzial dieser Methode auszuschöpfen. Hypnose ist also nicht nur ein wertvolles Instrument in der Traumatherapie, sondern leistet auch einen bedeutenden Beitrag zur emotionalen Heilung, weil es Patienten dazu ermutigt, sich ihren inneren Konflikten zu stellen und neue Wege des Wohlbefindens zu beschreiten.

Psychische Erkrankung? Oft die Antwort aufs Leben!

girl-worried-1215261Menschen, die Symptome wie Depressionen, Ängste, Zwänge oder psychosomatische Beschwerden entwickelt haben, sind nicht nur durch diese Symptome selbst belastet, sondern werden häufig auch noch stigmatisiert. Denn immer noch gibt es Menschen, die derartige Symptome bei anderen lapidar kommentieren mit: ‚Der/die ist nicht normal!‘, ‚Der/die hat…(Depressionen, Ängste, Panik etc.)‘ mit Effekt-heischendem ‚der ist ja irre‘-Ausdruck…

All diese dürfen Sie gerne fragen, ob sie einen Menschen auch als ‚nicht-normal‘ abstempeln würden, der nach einem Unfall wegen eines gebrochenen Beines humpelnd vorübergeht…? Falls nicht, dann erklären Sie ihm gerne, dass bei psychischen Erkrankungen dasselbe Ursache-Wirkung-Prinzip wie bei einem Beinbruch gilt:

Ursache  –>  Folge  –>  Wirkung

  • Unfall  –> gebrochenes Bein  –>   Humpeln
  • Organische Störung  –> gestörter Hirnstoffwechsel  –> psych. Symptom(e)
  • Unfall –> Hirnverletzung  –> psych. Symptom(e)

In diesem Beispiel habe ich bis jetzt erst einmal nur Fälle genannt, wo klar nachweisbare körperliche Ursachen psychische Symptome auslösen. Und wenn diese gefunden werden,  ist die Akzeptanz für die psychischen Symptome bei den meisten Menschen auch gleich da und Kommentare wie oben unterbleiben.

Doch was ist, wenn der Arzt keine Stoffwechselstörung, organische Störung o.ä. finden kann und es keine Hirnverletzung gibt? Heißt das dann, dass es keine Ursache gibt, die die Wirkung (das Auftreten von psychischen Symptomen) rechtfertigt?

Und hier kommt von mir ein ganz klares NEIN!

Tag für Tag stelle ich bei meiner Arbeit fest, dass man für JEDES Symptom auch eine Ursache finden kann: jedes psychische Symptom (sofern eben keine körperlichen Ursachen vorliegen) ist eine Antwort auf das Leben, dass der Patient bis zu unserem aktuellen Gespräch hinter sich gebracht hat.

Manchmal ist es die Antwort auf das aktuelle Leben, oft eine Antwort auf das Leben in der Kindheit oder die Antwort auf isolierte Erfahrungen aus Kindheit/Vergangenheit/ jüngster Vergangenheit.

Hier gilt genauso:

 Ursache  –>   Folge   –>   Wirkung

‚Biografischer Unfall‘ (Vorfall)  –>         seelische Verletzung     –>   psych. Symptom(e)

Vielfach lassen sich bei Auftreten solcher Symptome dann auch missglückte Bindungen oder Bindungserfahrungen zu Vater oder Mutter (oder auch beiden) oder anderen nahe stehenden Personen finden, emotionale und körperliche Grenzüberschreitungen oder traumatische Erlebnisse, die nicht verarbeitet wurden.

Und daher ist das Erste, was ich Patienten oft vermittele, genau dieses Prinzip: dass es keinen Anlass zur Scham gibt, welche die Patienten sehr häufig anfangs sehr stark empfinden, weil sie sich stigmatisiert fühlen durch die äußere Meinung und anfangen zu glauben, sie wären tatsächlich ‚irgendwie nicht normal‘. Sondern dass es in ihrem bisherigen Leben irgendwann einen oder mehrere ‚ biografischen Unfälle‘ gegeben hat, die nun zu diesen Symptomen führen – nur dass die erlittenen seelischen Schmerzen sich erst jetzt auf diese besondere Art und Weise bemerkbar machen, damit sich der vor mir sitzende Mensch endlich der Wunden widmet und dafür sorgt, dass sie geheilt werden!

Dies erleichtert viele Patienten sofort sehr und motiviert sie für die Therapie. Und zusammen mit meinem Spürsinn und gut angewendeter Methodik, um die Ursachen aus dem Unbewussten ins Bewusste zu holen, machen wir uns dann auf den Weg, um die erlittenen ‚biografischen Unfälle‘ und den entstandenen seelischen Schmerz mit seinem Symptomen nachträglich zu lindern…

Fazit: ein Mensch, der an Depressionen, Ängsten, Zwängen o.ä. leidet – auch wenn keine Ursache offensichtlich ist –  hat auch immer einen oder mehrere gute Gründe dafür: es ist die Art seiner Psyche momentan über die dahinter unbewusst/verborgen liegenden ‚biografischen Unfälle‘ und Verletzungen zu sprechen‘…

©Nicole Teschner – 2018



Verlorene Kindheit: Das gestrafte Kind – Verhaltensfolgen als Erwachsene

Kinder, die mit der Prügelstrafe aufwuchsen, erhielten als Kernaussage das Gefühl, dass sie ‚falsch seien‘ und sich verändern und anpassen müssen, um ‚überleben‘ zu können und die Bindung zu den Eltern und die damit erhoffte Liebe nicht zu verlieren.

Im fast ‚harmlosesten‘ Fall sind Kinder konsistent nur für bestimmte Verhaltensweisen körperlich bestraft worden. Dadurch hat das Kind gelernt: ‚das, was ich getan habe, war falsch‘

Es hat die durch Schläge gebranntmarkten Verhaltensweisen abgestellt, um den Eltern zu gefallen und weitere Schmerzen zu vermeiden. Es hat dadurch gelernt: ‚wenn ich genau dieses tue, dann geht es mir schlecht und ich bin selbst schuld, weil ich das getan habe (obwohl die Schuld für die Art der Bestrafung bei den Eltern liegt). Beispiele für die Verhaltensfolgen im Erwachsenenleben sind z.B.:

  • unerklärliche oder übertriebene Schuldgefühle
  • Wurde das Kind regelmäßig für Ungehorsam oder Aufbegehren geschlagen, wird es im Erwachsenenleben immer noch ein ungutes Gefühl haben, seinen eigenen Willen zu äußern, ihm zu folgen oder sich gegen Dinge aufzulehnen, Nein-zu-sagen etc.. Oder es wird solche ‚Unternehmungen‘ gar vollständig unterlassen, weil die alte unbewusste Angst vor der Bestrafung immer noch eine Auflehnung oder Ungehorsamkeit verhindert. Denn dies wurde damals tief und intensiv in der Kindheit negativ konditioniert. Auch wenn eine Verhaltensänderung gelingt, dann wird diese oft noch von den alten Schuldgefühlen begleitet und den unguten Gefühlen des kleinen – Strafe befürchtenden – Kindes, obwohl ein Aufbegehren in der Erwachsenensituation vielleicht gerechtfertigt ist.
  • Wurde z.B. gestraft bei ‚wenn Erwachsene sich unterhalten, hast du zu schweigen‘, dann wird es im Erwachsenenalter ein ungutes Gefühl mit Autoritäten haben oder überhaupt die eigene Meinung zu vertreten.
  • Wurde bei Disziplinlosigkeit gestraft, dann wird der Erwachsene immer noch mit Situationen und Schuldgefühlen zu kämpfen haben, auch wenn er nun durchaus undiszipliniert sein dürfte oder z.B. sich selbst oder andere(s) verstärkt kontrollieren.
  • usw.

Etwas Falsches zu tun erzeugt Schuldgefühle. Schwieriger ist es, wenn es inkonsistent oder häufig Prügel gab:

Wenn das Kind in Ihnen nicht nachvollziehen konnte, wann es Bestrafungen zu befürchten hat oder welche ‚Vergehen‘ es zu vermeiden hat oder wenn die schmerzhaften Bestrafungen sehr häufig und nicht mehr verstehbar waren, dann werden Sie den Rückschluss gezogen haben: ‚egal was ich tue, es ist falsch‘ und damit irgendwann in Ihrer Identität den Glauben entwickelt haben: ‚ich bin falsch‘.

Das Gefühl ‚ich bin falsch‘ kann drei schwerwiegende Metakonsequenzen haben:

1.       eine ‚erlernte Hilflosigkeit‘ (ein Begriff, den Martin Seligmann und Steven Maier geprägt haben, vgl. Wikipedia)

Personen verharren in schmerzhaften Situationen oder Umgebungen, weil sie in Ihrem Leben die Erfahrung gemacht haben, dass sie  ‚sowieso nichts ändern können‘. Die Folge davon ist mangelndes Engagement, etwas zum Positiven verändern zu wollen, leidvolles Ertragen unangenehmer Konsequenzen, Verharren in der Opferrolle, Gefühle von absoluter Hilflosig- und Hoffnungslosigkeit (bis hin zu Depressionen), Gefühle wie ‚zu schwach zu sein‘ oder ‚meine Gefühle zählen sowieso nicht‘ usw.

2.       und/oder: Schamgefühle

‚Ich bin falsch‘ erzeugt Scham und damit ebenso weitere, weitreichende Verhaltensänderungen. Die dadurch entstehende Vorstellung vom eigenen Ich ist sehr destruktiv und produziert sehr negative Emotionen, weil das gesamte Dasein nun in Frage gestellt wird und dadurch mehr oder weniger starke Verhaltensänderung und/oder körperliche Lähmung entstehen. Durch das Gefühl von ‚ich bin falsch‘ wird das eigene Ich vollständig negiert mit allen Eigenarten und es entstehen starke Ängste oder Trauer oder auch

  • Schüchternheit
  • Kontaktscheue
  • das Gefühl, nichts wert zu sein
  • das Gefühl, dass alle anderen mehr wert sind und man deswegen den anderen mehr gerecht werden muss als sich selbst
  • das Gefühl, dass der Wille der anderen mehr zählt als der eigene
  • Unsicherheit im Umgang mit anderen
  • Stammeln, Stottern, schnelles Erröten
  • eine Blockade, die Meinung (frei) zu äußern
  • sich nicht lebenswert zu fühlen
  • das Gefühl, ein Versager zu sein
  • sich selbst nicht zu mögen (‚so, wie ich bin, bin ich falsch‘)
  • die Unterdrückung eigener Gefühle
  • Antriebslosigkeit, Lähmungsgefühle
  • die Suche und Sehnsucht nach wahrer Liebe für das eigentliche Ich
  • Autoaggressionen (z.B. durch das Essverhalten, Selbstbestrafungsaktionen, wie zu viel arbeiten oder zu leisten, Selbstbekämpfungs-Verhalten in Form von Süchten, Ritzen, Drogenabusus usw.

3.       und/oder: Das Streben nach Perfektionismus

Aus inkonsistenten oder häufigen Bestrafungen entsteht auch der Wunsch nach Perfektionismus und perfektionistisches Verhalten: ‚wenn ich nichts falsch mache und es allen recht mache, geht es mir gut und mir kann mir nichts passieren‘. Somit wird gehofft, dass kein weiterer körperlicher oder emotionaler Schmerz durch Schläge oder Liebesentzug entsteht. Die Entwicklung von Perfektionismus ist ein Bewältigungsversuch und eine Form der Kompensation zur Vermeidung der unangenehmen, schmerzhaften Konsequenzen in der Kindheit. Dieses Verhalten überdauert die Kindheit und äußert sich als Erwachsener in

  • vorauseilendem Gehorsam  (um Bestrafungen zu vermeiden)
  • Überengagement, verstärkter Leistung
  • übertriebener Anpassung (‚damit es mir nicht wieder schlecht geht‘)
  • Kritikvermeidung und -unfähigkeit (die aber autoaggressiv wirkt)
  • sich verbiegen, damit man von anderen gewollt wird und diese zufrieden mit einem sind
  • sich stets selbst für das Nicht-Gelingen einer Sache die Schuld geben und durch eigenes Kompensieren das Gelingen herbeiführen wollen
  • Gefallsucht: möglichst viel tun, um anderen zu gefallen, weil Ablehnung gefürchtet und vermieden wird
  • enormes Status- und Machtstreben
  • es anderen beweisen zu wollen, besser zu sein

Diese Verhaltensänderungen führen letztendlich zu vielen neuen Problemen. Dadurch kommt es nicht selten auch zu den körperlichen Schwierigkeiten, die ich in  ‚Frühkindliche Missbrauchs- oder Gewalterfahrungen Teil I: körperliche Folgen als Erwachsene‘ beschrieben habe – als Ergebnis der Angst des inneren Kindes vor Bestrafungen oder Liebesentzug.

Hier schließt sich also der Kreis, wie aus körperlicher Misshandlung zunächst Verhaltensänderungen und letztendlich körperliche und/oder psychische Probleme entstehen können.

©Nicole Teschner – 2018

Foto: ©Yvonne Bogdanski photoxpress.com

Abschluss ‚Verlorene Kindheit‘: ‚Stopp‘ den gequälten Kinderseelen!

Sie mögen umstritten sein, aber in diesem Song treffen Sido & Bushido den Nerv (oben eine Coverversion):

‚Gib nicht auf‘

handelt von Kindern, die ausgegrenzt, gemobbt, vernachlässigt, anders sind – und deren gequältes Herz schreit:

Kindersorgen, die es heute gibt – Kindersorgen, die es immer schon gab, und die sich bis ins Erwachsenenalter problematisch auswirken können!

Mit diesem Video möchte ich Sie am Abschluss der Serie ‚verlorene Kindheit‘ nochmals teasern, Ihren eigenen Kindheitsnöten achtsam nachzuspüren, um Unverarbeitetes mit all Ihren Erwachsenenkompetenzen von heute integrieren zu können. Denn heute können Sie dies schaffen, weil Sie im Gegensatz zu damals sehr viel stärker sind und viel mehr Möglichkeiten haben und gut für sich selbst sorgen können!

Und ‚Sido & Bushido‘ mögen Sie gleichzeitig an unsere heranwachsene Generationen erinnern: 

Denken Sie daran: Ein einziger ‚wissender Zeuge‘ reicht, um eine Kinderseele zu retten, wenn dieser dem Kind zu verstehen gibt, dass es jemand gibt, der seine Nöte ernst nimmt. Dadurch kann ein Kind sehr viel resilienter werden. Das war es, was Alice Miller in all ihren Büchern immer wieder betont hat: bereits ein wissender Zeuge genügt, um das Weltbild eines geschundenen, gemobbten Kindes nachhaltig positiv zu verändern!

Dieses Video fasst damit meinen Appell an Sie durch die Serie ‚verlorene Kindheit‘ zusammen:

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihr eigener ‚wissender Zeuge‘ für eigene, noch ungeheilte Kindheitsnöte werden und auch die Augen offenhalten für schreiende Kinderseelen von heute. Denn es gibt noch viel zu viele davon. (Doch Vorsicht! Sollten Sie etwas derartiges bemerken, sprechen Sie bitte mit professionellen Ansprechpartnern, die dann weitere Schritte unternehmen können. Bitte agieren Sie keineswegs selbst!)

Wenn ich Sie mit dieser Serie für diese zwei Punkte sensibilisieren konnte, dann hat sich meine Ausarbeitung der Serie mehr als gelohnt!

Also:

Tue mir den Gefallen, gib nicht auf,

selbst wenn Du jetzt denkst,

Du kommst nie wieder aus dem Loch hier heraus,

auch wenn es manchmal schwerfällt und du denkst,

das Leben macht keinen Sinn,

guck: die Sonne geht doch wieder auf!

(Sido&Bushido, Gib nicht auf!)

©Nicole Teschner – 2013

(Hinweis: das Urheberrecht auf obiges Video oder die Musik obliegt den Veröffentlichten/Künstlern.)

Verlorene Kindheit: Kindheitstraumen und deren Folgen

Ein Trauma wird durch eine extreme – seelisch und körperlich nicht aushaltbare – Schmerzsituation ausgelöst, der man hoffnungslos ohne Fluchtchance ausgeliefert ist.

Während bei Erwachsenen die auslösenden Ereignisse meist stärkerer Art sein müssen (wie bei Unfällen, Verbrechen, Katastrophen, Folter) reichen bei Kindern neben schwerwiegenden körperlichen oder sexuellen Missbrauchserfahrungen oft auch schon ‚sehr viel geringere‘ Anlässe, um ebenfalls traumatisiert zu werden:  so z.B. im Säuglings- und Kleinkindalter ein Alleinlassen oder Vernachlässigung, anhaltende Ruhigstellung, extrem heißen oder kalten Temperaturen ausgesetzt sein, plötzliche, laute Geräusche oder auch Geburtsstress (dieser kann sowohl für Mutter und Kind traumatisch sein).

Bei etwa sieben bis fünfzehn Prozent der Kinder unseres Landes war beziehungsweise ist das Erleben einer  solchen Traumasituation eine Erfahrung, die sich im Alltag abgespielt hat (Bauer).

Während der Traumaentstehung durchläuft der Mensch schmerzhafte Erfahrungen auf zwei Ebenen:

  • Auf der Ebene des Körpers
  • Auf der Ebene der Seele

Diese werden im Gehirn in verschiedenen Bereichen registriert. Ich möchte hier die Reaktion des Gehirns auf den unerträglichen seelischen Schmerz – und wie es schließlich zu den typischen Traumasymptomen kommt – näher beschreiben :

Um eine traumatische Situation überhaupt ertragen zu können, hilft sich das Gehirn mit einem Notfallmechanismus, der das emotionale/seelische Überleben in der unausweichlichen Situation ermöglicht: die Teile des Gehirns, die für die Wahrnehmung des seelischen und emotionalen Schmerzes zuständig sind (Amygdala und Gyrus cinguli), werden quasi abgeschaltet. Dies funktioniert durch die massenhafte Bildung schmerzstillender und betäubender Substanzen in diesen Bereichen durch diese Bereiche selbst (es werden endogene Opioide und Endorphine gebildet). In der Folge nimmt das Gehirn keinen emotionalen/seelischen Schmerz wahr. Und da diese Bereiche im Normalfall das Selbstgefühl vermitteln, wird also das, was wir als unser Selbst erleben, in der Traumasituation abgetrennt.

Das Ergebnis ist, dass die (körperlichen) Erfahrungen quasi abgetrennt vom Ich erlebt werden. Und dies bezeichnet man als Dissoziation.

Bei leichten Formen der Dissoziation entsteht das Gefühl, nicht mehr gut im Kontakt mit dem eigenen Körper zu stehen. Bei schweren Formen der Dissoziation gibt es meist keinen Kontakt mehr zum eigenen Körper, es treten Lähmungs- oder Teillähmungserscheinungen auf, das Gefühl innerlich leer zu sein, keinen emotionalen Kontakt zu Mitmenschen zu haben (bei gleichzeitig starken Einsamkeitsgefühlen), Taubheitsgefühle.

Die schwersten Formen traumatisch bedingter Dissoziationen können sogar zur Abspaltung eigener Persönlichkeiten führen (nach wiederholten Schwersttraumatisierungen). Dies kann zur Bildung der dissoziativen Identitätsstörung (multiple Persönlichkeitsstörung) führen.

Dissoziative Phänomene sind also das Kernsymptom traumatischer Erfahrungen. Sie sind ein zentrales Symptom bei der Borderline-Störung, treten bei Essstörungen und auch bei anderen Erkrankungsbildern auf. Begleiterkrankungen sind Depressionen, Angststörungen, Flashbacks, Albträume, erhöhte Stresslabilität.

Die Schwierigkeit an einmal erlebten Traumen besteht darin, dass das Gehirn derart sensibilisiert ist, sodass fortan kleinste Ähnlichkeiten von Alltagssituationen oder Personen zur Erinnerung an die traumatische Erfahrung reichen und es somit immer wieder und immer schneller zum Auftreten der dissoziativen Phänomene kommt, die die Lebensqualität enorm herabsetzen.

Die Bearbeitung erlebter Traumen ruft häufig erneut die enorm schmerzhaften Erinnerungen hervor – mit den begleitenden Einschränkungen durch die Dissoziation. Daher  müssen erlittene Traumatisierungen auf jeden Fall über einem längeren Zeitraum mit kundigen Trauma-Therapeuten bearbeitet werden, um die aktuelle Gesundheitsproblematik zu verbessern. Hier ist Selbsthilfe eher schädigend. Ich empfehle dringend, sich Therapeuten anzuvertrauen, die auf diesem Gebiet versiert sind! Stichworte für die Suche geeigneter Traumatherapeuten sind z.B. EMDR, Somatic experience®, wingwave u.a.

©Nicole Teschner – 2013

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Verlorene Kindheit: Das gestrafte Kind – körperliche Folgen als Erwachsene

Nach dem psychischen Missbrauch, den Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung  anderen Menschen oder sogar Kindern antun oder angetan haben, möchte ich das Thema körperliche Misshandlung und Bestrafung in der Kindheit aufgreifen.

Eine ganze Generation Kinder ist Opfer der ‚schwarzen Pädagogik‘ geworden.

Die schwarze Pädagogik sah vor, dass man Kinder durch körperliche Züchtigungen erziehen solle, weil sie es bräuchten und sonst nicht ordentlich heranwüchsen – eine Philosophie auf der Basis von Luthers Lehren und dem vierten Gebot ‚du sollst Vater und Mutter ehren‘. Erst im Verlauf der 70er und 80er Jahre ist immer mehr erkannt worden, dass das körperliche Erziehen doch schädlich auf die Psyche der Kinder ist und es hat sich in der Pädagogik seither viel verbessert.

Das heißt, dass viele – wenn nicht die meisten – der heute um die 40, 50 oder 60-jährigen Rohrstock, Teppichklopfer, Kleiderbügel, Kochlöffel, schlagende Hände o.ä. in anderer Funktion als ursprünglich geplant in unangenehmer Erinnerung haben dürften. Oder anders formuliert: die Ausnahme war ein Aufwachsen ohne Körperstrafe.

Erst ab dem Jahr 2000 haben Kinder laut BGB §1631 – dem ‚Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung‘ das ausdrückliche Recht auf gewaltfreie Erziehung: ‚Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig‘ (vgl. Wikipedia).

Körperliche Konsequenzen

Eine ganze Generation kennt also die Prügelstrafe, die Unvorhersehbarkeit von Bindungspersonen und die Unsicherheit, die das häusliche Umfeld damit erzeugt hat. Und das hat weitreichende körperliche Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter hinein:

Wie aktuelle Unteruchungen zeigen, hängen frühkindliche Missbrauchserfahrung (hier bezogen auf die rein körperlichen!) eng mit der Entstehung von Depressionen, Angsterkrankungen und Angstsymptomen, plötzlich auftauchenden Schreckensbildern, Borderline-Störungen und Essstörungen  zusammen. Auch das ‚bloße‘ Miterleben häuslicher Gewalt hat ähnliche Effekte und führt zu stressbedingten Erkrankungen.

Kinder erleben Erfahrungen eher traumatisch als Erwachsene

Das kindliche Gehirn ist sehr anfällig für die Entwicklung Misshandlungs-bedingter Spätfolgen. Während bei Erwachsenen eher schwerwiegende Ereignisse eintreten müssen, damit es zu schwerwiegenden Veränderungen des Gehirns kommt, reichen bei Kindern auch weniger bedrohliche Ereignisse, um zu solchen Veränderungen zu führen (z.B. mangelnder Körperkontakt von Neugeborenen), weil das frühkindliche Gehirn enorm plastisch ist und es damit stressanfälliger ist. Und diese ‚Stresserfahrung‘ wird damit quasi in das Gehirn ‚eingebrannt‘.

Je eher solche Erfahrungen gemacht werden, desto stärker ist die Wahrscheinlichkeit einer starken ‚Ver-Formung‘ der Gehirnarchitektur, weil die Neuroplastizität ihren Höhepunkt bei ca. einem Lebensjahr hat und danach stetig geringer wird.

Wenn solche Erfahrungen sogar gemacht werden, bevor die Sprachentwicklung stattgefunden hat, dann bleiben damit verbundene Emotionen im Gedächtnis gespeichert, aber die Erinnerung dazu kann niemals in Worte gefasst werden, weil dazu die Sprachentwicklung nötig ist. Damit ‚gibt es zwar die Gefühle und die Emotionen, nicht aber die Worte für die Erinnerung, die sie formten‘ (Daniel Goleman). Solche frühkindlichen Erfahrungen, die später nicht unmittelbar dem Bewusstsein zugänglich zu machen sind, haben damit das Potenzial, zu Beeinträchtigungen bis ins Erwachsenendasein zu führen, ohne dass ein Erinnerungszusammenhang hergestellt werden könnte.

Doch was, wenn Sie bei sich solche Zusammenhänge erkennen?

Auf gar keinen Fall sollten Sie nun Massen-Privatgerichte hervorrufen, wo Sie als Erwachsene jetzt anfangen ihre (vielleicht noch lebenden) Eltern für aktuelle gesundheitliche Schwierigkeiten zur Rechenschaft zu ziehen. Denn ein ‚zur Rede stellen‘ der Eltern ist erst einmal gar nicht notwendig. Außerdem werden diese in den wenigsten Fällen ‚zugeben‘ – geschweige denn sich entschuldigen -, dass Sie damals etwas Falsches getan haben, weil Sie unter anderen Voraussetzungen und Vorstellungen aufgewachsen sind und demgemäß gehandelt haben und es ihnen oft sogar richtig erschien.

Ihre Aufgabe ist es, erst einmal solche Zusammehänge zu erkennen und zu begreifen, dass körperliche Strafen, Schikanen, Beschämungen in Ihrer Kindheit in Zusammenhang mit aktuellen Problemen stehen könnten. Und danach sollten Sie sich daran machen, diese Themen und die Zusammenhänge zu bearbeiten und ‚aufzulösen“, so dass sie Ihnen keine weiteren Schwierigkeiten mehr bereiten werden. Und dafür gibt es viele gute Möglichkeiten und Strategien.

©Nicole Teschner – 2013

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